"Jetzt singen sie auch noch..."

Jetzt singen die „schlauen Köpfchen“ auch noch

Patrozinium St. Jodokus mit mehr als 90 Messdiener am Altar/ 13 neue aufgenommen

Für neue Ideen sind die Wiesentaler Ministranten immer gut. Jetzt haben sie auch noch einen Ministranten-Chor gegründet. Bei der Feier des Patroziniums - der Namenstag des Patrons der Pfarrkirche – stellten sie mit Unterstützung einiger erfahrener Sängerinnen und Sänger und mit Hilfe ihres Dirigenten Markus Zepp ihre Sangeskünste eindrucksvoll unter Beweis. Mit viel Beifall bedachten die Kirchenbesucher die Songs „Jesus Christ you are my life“ und „Amen“. Zum Gottesdienst am Sonntagmorgen waren mehr als 90 Altardiener mit kirchlichen und weltlichen Fahnen durch den Mittelgang in das Gotteshaus eingezogen.

Mit der Aufnahme von 13 neuen Minis vergrößerte sich die ohnehin beachtliche Schar. Das Lob von Pfarrer Johannes Zwick zu Beginn der Zeremonie stand dem des Erzbischofs kaum nach: „Die Wiesentaler Ministranten sind schlaue Köpfchen, die viel drauf haben, viel unternehmen und Großartiges leisten.“ Die Messe gestalteten würdig der Kirchenchor und der Chor Piccoletto. Geehrt wurde eine Reihe von fleißigen Messdienern, die 2009 alle zusammen 2.226 Mal am Altar gedient haben.


Premiere des neuen Ministrantenchors

„Das Leben des heiligen Jodokus weist uns den Weg“, betonte der Seelsorger. In Wiesental gibt es erstmals schriftliche Aufzeichnungen über das Patrozinium aus dem Jahre 1683. "Patronus S. Jodocus et Nicolaus Episcopus" heißt es in einem Kirchenvisitationsprotokoll. Jodokus war ein Klostergründer, Einsiedler und Pilger, der im 7. Jahrhundert in Nordfrankreich lebte. Als Spross eines Fürstengeschlechts soll er im jungen Alter auf seinen weltlichen Herrschaftsanspruch verzichtet haben.

Was macht das ehrgeizige Vorhaben der Ministranten, „Größtes Weihrauchfass der Welt“? Derzeit wird das „Schiffchen“ bei einer Gießerei hergestellt. Der „Verein ehemaliger Ministranten“ hat dafür den Künstler Otfried Kallfass beauftragt. Bei dem Weihrauchschiffchen handelt es sich um ein Gefäß, in dem während des Gottesdienstes der Weihrauch aufbewahrt wird. Besonders freuen sich die Jodokus-Altardiener über den Zuspruch aus der Bevölkerung und aus den Nachbargemeinden, über die vielen Solidaritätsbekundungen und Formen der aktiven Unterstützung. So sammelte der Jahrgang 1941 Geld für das Projekt, eine 80-Jährige veranstaltete ein Benefizessen für ihre Freunde, die Philippsburger „Kollegen“ machten eine Spende, eine Musikgruppe will ein Konzert geben.


Aufnahme von 13 neuen Ministranten

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Auch die TV-Prominenz wurde bereits auf das Projekt aufmerksam und ließ den Wiesentalern – wie bereits der Erzbischof - ein motivierendes Grußwort zukommen. Johannes B. Kerner schreibt: „Für euer ambitioniertes Projekt, das größte Weihrauchfass der Welt zu bauen, wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg. Euer Engagement und das mutige Eintreten für die Verwirklichung der eigenen Träume und Ziele verdienen jeden Respekt.“ Doch die Mädchen und Jungs haben noch mehr im Visier: 46 Wiesentaler Ministranten beteiligen sich 2010 an der „Mini-Wallfahrt“ nach Rom. Ja, die Ministrantenarbeit ist ein lebendiges Stück Kirche geworden. „Auf unsere Messdiener sind wir alle mächtig stolz“, meinte eine 82-Jährige.
(Mit freundlicher Genehmigung der BNN, Schmidhuber)


Patrozinium 2009 / Leiterrunde

Jetzt singen die schlauen Köpfchen auch noch, BNN Nr. 289, Montag 14.12.2009

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