Interpretationen und Intentionen


Space-Shuttle / „Raum“-Schiffchen

Space-Shuttle / „Raum“-Schiffchen
Das sogenannte „Raum“Schiffchen (lat. naviculum = Schiffchen), ein kleines Behältnis, in dem das Räucherharz (Weihrauch) aufbewahrt und während des Gottesdienstes bereit gehalten wird, wurde vom Künstler Otfried Kallfass im Januar
2010 fertig gestellt.
Das Schiffchen sollte nicht in Konkurrenz zum eigentlichen Weihrauchfaß treten, also nicht größer sein als unbedingt nötig.
Durch die Größe des Schiffchens entsteht ein Maßstab im Vergleich zum Weihrauchfaß: hält man die beiden Objekte nebeneinander, so nimmt man den Himmelskörper im Größenvergleich zum Raumschiff wahr. Je größer das „Raum“-Schiffchen desto kleiner der Himmelskörper. Der Himmelskörper sollte jedoch möglichst groß erscheinen. Das Vorbild des Space-Shuttles eignet sich in besonderer Hinsicht als Schiffchen. Zu einem modernen Weihrauchfass passt nur ein modernes Schiffchen und dieser Ansatz wurde mit dem Space-Shuttle verfolgt. Eine traditionelle Form wäre ohne jeden Bezug zu der Form des Rauchfasses. Darüber hinaus unterstreicht dieses Schiffchen den Gedanken, dass der Weihrauch als Symbol für unsere Gebete zum Himmel aufsteigt, weil es die Form eines Schiffes hat, das selbst zum Himmel emporsteigen kann. Desweiteren besitzt das Space-Shuttle Ladeklappen, die den Klappdeckelchen herkömmlicher Weihrauchschiffchen entsprechen. Schließlich knüpft das von Otfried Kallfass entworfene „Raum“-Schiffchen in dreifacher Hinsicht an traditionelle Schiffchen an: es hat einen an gotische Formen erinnernden Fuß bekommen, erinnert durch das silbrig schimmernde Aluminium an seine hergebrachten Vorbilder und nimmt das Thema Schiff auf.



Weihrauchfass

Die äußere Gestaltung des größten trag- und schwenkbaren Weihrauchfasses der Welt fällt auf. In der runden Form noch relativ stark den antiken Vorbildern ähnlich, gibt es bei der Oberflächengestaltung große Unterschiede. So ähnelt das repräsentative Kunstobjekt einem metallenen Himmelskörper, der mithilfe der eigens dafür konzipierten Stahlträgerkonstruktion auf dem Dachboden durch den Innenraum der Kirche zu gleiten vermag. Der Reichtum der Gestaltung steht im Vordergrund, nicht der materielle Wert und soll so auf die kosmische Ordnung der Schöpfung und die Endlichkeit des irdischen Lebens verweisen. Der Weihrauch, der aus zahlreichen Öffnungen herausströmt und dafür sorgt, dass die Gebete der versammelten Gemeinde in den Himmel emporsteigen können, wird schließlich durch den Standfuß in Form einer Dampffontäne, die aus einem der Rauchfasskrater tritt, formvollendet in Szene gesetzt. Ein ausgetüfteltes Innenleben der unteren Halbkugel sorgt dafür, dass sowohl das Stahlseil, als auch die Rauchschalen, in denen sich die Kohle befindet, aufgenommen werden können.



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