Erzbischof Zollitsch zur Einweihung


Liebe Ministrantinnen und Ministranten,

bei der Ministrantenwallfahrt in Rom konnten wir im vergangenen Sommer erleben, wie lebendig und kraftvoll die Minis in unserer Erzdiözese Freiburg sind. Von den 55.000 Ministranten, die an der internationalen Wallfahrt teilgenommen haben, kamen allein 11.000 aus unserer Erzdiözese! Das hat nicht nur uns selbst gefreut, das hat auch Papst Benedikt XVI. sehr beeindruckt! Es wurde deutlich:
Die Minis in unserer Erzdiözese sind eine starke Gemeinschaft, die vieles bewegen und auf die Beine stellen kann!
Dies zeigt sich in zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen, die von Ministrantinnen und Ministranten durchgeführt werden; vor allem gilt dies aber für die feierliche Gestaltung der Gottesdienste.
Denn das ist ja das Herzstück des Ministrantendienstes: im Gottesdienst Gott zu dienen, zu seiner Ehre zu ministrieren. Da ist es selbstverständlich, dabei nach dem Höchsten zu streben und das Beste zu wollen. Ihr, liebe Minis in Wiesental, wollt
dies zum Ausdruck bringen, indem Ihr für die Gottesdienste in St. Jodokus das größte schwenkbare Weihrauchfass der Welt in Auftrag gegeben habt. Es wird künftig immer wieder in den Gottesdiensten Eurer Pfarrei zum Einsatz kommen. Denn in zahlreichen Messfeiern, besonders an den Hochfesten, steigt der Weihrauch in der Liturgie zur Ehre Gottes auf und erinnert uns alle daran, dass unsere Gebete vergleichbar dem wohlriechenden Rauch zu Gott empor getragen werden, wie es in der Offenbarung des Johannes heißt: „Aus der Hand des Engels stieg der Weihrauch mit den Gebeten der Heiligen zu Gott empor“ (Offb 8,4). All diejenigen, die dieses Weihrauchfass erleben dürfen, können dies in besonderer Weise mitvollziehen und durch die Sinnenhaftigkeit des Weihrauchs die Vielfalt und Schönheit unseres katholischen Glaubens erleben.
Nach dem Größeren zu streben, das darf sich allerdings bei weitem nicht nur auf das Äußere beschränken. Es kommt gerade darauf an, das, was nach außen hin sichtbar wird, auch nach innen hin wachsen zu lassen. Auf diese Weise wird das Weihrauchfass Euch, liebe Minis, und auch die ganze Pfarrgemeinde, immer daran erinnern, dass Eure Aufgabe nicht nur die schöne Gestaltung der Messfeiern ist, sondern dass es vor allem darauf ankommt, Euch von innen her von Gott ansprechen zu lassen und im Glauben zu wachsen. Dann seid Ihr selbst es, die wachsen und größer werden; dann werden nicht nur Eure Gottesdienste bereichert, sondern Euer Leben!
Daran darf Euch, liebe Minis, Euer großartiges Weihrauchfass erinnern. Dann wird es nicht nur zum Segen, weil es in den Messfeiern die Festlichkeit erhöht, dann zieht das Weihrauchfass in Eurem Leben weite Kreise und Ihr werdet Euch darum mühen, nach dem Willen Jesu zu leben und zu handeln. So wünsche ich Euch mit Eurem Weihrauchfass und in Eurer Ministrantengemeinschaft viel Freude und Gottes Segen.

Euer
Erzbischof Dr. Robert Zollitsch


Erzbischof Zollitsch

Entschuldigung

Liebe Ministrantinnen und Ministranten,

gerne wäre ich zu Euch gekommen, um, wie geplant, in einer feierlichen Vesper das „größte schwenkbare Weihrauchfass der Welt“ zu segnen. Umso mehr ist es mir ein Anliegen, Euch auf diesem Weg herzlich zu danken für Euren Einsatz und Eure Grüße. Darin, zeigt sich, mit welcher Freude Ihr Gott dienen wollt. Da der Heilige Vater mich gebeten hat, beim Kardinalskonsistorium in Rom mit dabei zu sein, wenn zwei deutsche Bischöfe zu Kardinälen erhoben werden, konnte ich mich seinem Wunsch nicht verschließen. Dies bringt meine Aufgabe als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz mit sich. So kann ich zwar heute nicht bei Euch sein, weiß mich aber mit Euch und allen Mitfeiernden in der Gemeinschaft des Glaubens verbunden.
Mein Wunsch für Euch: Möge das neue Weihrauchfass, das Ihr nun Euer Eigen nennen könnt, nicht nur durch seine äußere Größe Eure Gottesdienste bereichern, sondern alles, was Ihr an Engagement in dieses Projekt eingebracht habt, dazu beitragen, dass Euer Glaube von innen her immer mehr wächst. Denn es kommt ja nicht in erster Linie darauf an, große Projekte zu verwirklichen. Das Entscheidende ist, dass wir nach dem Evangelium Jesu Christi leben, uns von ihm treffen lassen und dadurch an einem Gesicht von Welt und Kirche mitarbeiten, das von der Liebe Gottes durchdrungen und geprägt ist. Dazu wünsche ich Euch Gottes Segen und weiterhin viel Freude beim Ministrieren und in Eurer Ministrantengemeinschaft.

Euer Erzbischof
Dr. Robert Zollitsch


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