Pfarrer Christian Breunig


Grußwort

Jesus, den verborgen jetzt mein Auge sieht,
stille mein Verlangen, das mich heiss durchglu¨ht:
lass die Schleier fallen einst in deinem Licht,
dass ich selig schaue, Herr, dein Angesicht.
GL 546,7



Liebe Ministrantinnen und Ministranten,
dieser Vers aus dem großartigen eucharistischen Hymnus des hl. Thomas von Aquin kam mir spontan in den Sinn, als ich mich daran machte, dieses Grußwort zu schreiben.
Der Weihrauch steht in direktem Bezug zum Heiligen, zur Verehrung und zur Anbetung.
Und das Heiligste, das Allerheiligste, was wir immer wieder in unserer Mitte feiern und in Händen halten dürfen, ist eben die Eucharistie, der Herr selbst, der sich uns unter den Gestalten von Brot
und Wein schenkt. Nicht nur, aber vor allem in Verbindung mit der Eucharistie verwenden wir den Weihrauch in unserer Liturgie und wollen damit das Besondere herausstellen und zugleich auch alle Sinne mit einbeziehen. Der Weihrauch ist Zeichen der Ehrerbietung, der Reinigung vom Profanen, eben des Heiligen in unserer Mitte. IHN können wir immer nur erahnen, glauben, verkosten, und doch ist es immer wie ein Schleier, der IHN und uns umgibt. Wir wollen Gott ganz erkennen, erfahren, genießen und können es im Hier und Jetzt, im Irdischen doch immer nur vermittelt, durch Zeichen, durch diverse Medien, derer sich Gott bedient, durch die er zu uns spricht und sogar zu und in uns kommt.

Der Weihrauch ist Sinnbild für das Gebet, das aufsteigt empor zu Gott. Er ist wie ein Schleier, der sich über die Welt und Geschichte Gottes mit uns Menschen legt, der uns nur erahnen lässt, wie groß und wunderbar und zugleich geheimnisvoll dieser Gott ist, der sich nicht scheut, immer wieder in unsere Mitte zu kommen. Aber – und das ist nicht nur unsere Hoffnung, nein, das ist unser Glaube – es kommt der Tag, da wir Gott schauen dürfen von Angesicht zu Angesicht.
Diesen Glauben feiern wir miteinander immer wieder in unseren Gottesdiensten. Ihr, liebe Ministrantinnen und Ministranten, tragt mit Eurem Dienst an Gott und den Menschen dazu bei, dass unser gemeinsamer Dienst vor Gott ein Erlebnis wird, ja eine Freude für uns alle im wirklichen Sinne. Nun habt Ihr Euch daran gemacht einen Rekord aufzustellen: das größte trag- und schwenkbare Weihrauchfass der Welt. Es ist ein großer Anlass zur Freude, was Ihr hier auf die Beine gestellt habt! Und zugleich ein großes Geschenk an Gott, uns alle, etwas ganz besonders auch für mich, Euren Pfarrer, der ich nun seit wenigen Wochen bin.
Von Herzen bedanke ich mich bei Euch allen, die Ihr zum Gelingen beigetragen habt. An erster Stelle bei der Ministrantengemeinschaft von St. Jodokus. Bedenkt immer: Die Freude an Gott ist unsere Kraft! Danken möchte ich aber auch dem Künstler, Herrn Otfried Kallfass und den zahlreichen Sponsorinnen und Sponsoren. Vergelt’s Gott! Unser Leben soll ein Loblied auf Gott sein, ein Ton in der wunderbaren Symphonie seiner Schöpfung. Vielleicht könnte man auch sagen, ein Weihrauchkorn, dass durch das Feuer-und-Flamme-sein für Gott und die Menschen, in Brand gesetzt durch den Heiligen Geist, zum Wohlgeruch für Gott und die Menschen wird.

Ihr hattet eine echt dufte Idee! Danke!
Pfarrer Christian Breunig


Pfarrer Christian Breunig

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