„Kloster auf Zeit“

"Kloster auf Zeit"

„Kloster auf Zeit“ – Ehemalige Messdiener zu Gast in der Abtei Münsterschwarzach

120 Mönche, über 20 Klosterbetriebe mit mehr als 300 Angestellten und eine 1200 Jahre alte Klostertradition. So kann die Abtei Münsterschwarzach in Zahlen beschrieben werden.
Wer und was hinter diesen Zahlen steckt, durfte eine Abordnung der ehemaligen Messdiener genauer in Erfahrung bringen. Die Ehemaligen waren einer Einladung von Abt Michael Reepen gefolgt und lebten unter dem Motto „Kloster auf Zeit“ ein Wochenende lang mit den Mönchen der Benediktinerabtei Münsterschwarzach im bayrischen Frankenland. Die ehemaligen Messdiener durften das ganze Wochenende über mit im Chorgestühl sitzen und ein Mittagessen gemeinsam mit den Mönchen im Refektorium einnehmen. Dies ist eine große Ehre und Ausdruck der langjährigen Verbundenheit zwischen der Abtei und den Wiesentaler Ministranten, denn normalerweise legen die Mönche sehr großen Wert darauf in Klausur unter sich zu sein.
Das Klosterleben beginnt bereits um 5:05 Uhr in der Frühe mit der Morgenhore (Virgil und Laudes). Bis sich die Mönche nach der Nachthore (Vesper) zur Ruhe begeben, haben sie sich insgesamt fünfmal im Chorgestühl der Abteikirche versammelt um gemeinsam Gott Lobpreis und Ehre darzubringen. Die Gebetszeiten bilden die Eckpfeiler im klösterlichen Tagesablauf. Zwischen den Gebeten wurden alle Fragen rund um das Leben der Mönche und ihr Wirken in aller Welt beantwortet.
Beeindruckt zeigten sich die Wiesentaler „Mönche auf Zeit“ bei der Führung über das Klostergelände. Rund um die monumentale Abteikirche aus den 1930er Jahren sind die verschiedensten Klosterbetriebe, ein Gymnasium und sogar eine von den Mönchen selbst betriebene Werksfeuerwehr zu finden. Dabei ist hervorzuheben, dass der Energiebedarf aller Betriebe und des Klosters regenerativ selbst erzeugt wird.
Vor ihrer Abreise am Sonntag ließen es sich die ehemaligen Messdiener nicht nehmen, ihre Gewänder überzustreifen, um beim Konventamt gemeinsam mit den Mönchen in die Abteikirche einzuziehen.
Etwas müde, aber um viele Eindrücke reicher, kehrte die Gruppe am Mittag zurück nach Wiesental. Als Gastgeschenk überreichte der Verein der ehemaligen Messdiener eine Spende in Höhe von 500 Euro für ein Aids-Waisen-Projekt der Missionsbenediktiner in Uganda.


Vdem in Münsterschwarzach


Hintergrund:

Hintergrund:

2006 war zum ersten Mal eine Gruppe von aktiven Ministranten aus Wiesental über ein Wochenende zu Gast in der Abtei Münsterschwarzach. Es folgten weitere Wocheneden, sodass schnell eine intensivere Beziehung entstand. Im Jahr 2008 wurden die Wiesentaler Ministranten daher zum Ministrantentag der Diözese Würzburg eingeladen, welcher auf dem Gelände der Abtei Münsterschwarzach stattfand. An diesem Tag wurde in der Abteikirche ein übergroßes Weihrauchfass eingeweiht, welches zuvor in der Gold- und Silberschmiede der Abtei gefertigt wurde. So wurde die Idee vom „Größten Weihrauchfass der Welt“ nach Wiesental getragen. Die Weihe des Wiesentaler Rekordfasses vorzunehmen war für Benediktinerabt Michael Reepen im Herbst 2010 daher eine große Freude – kam der Anstoß ja immerhin aus seiner Abtei.
Seither fanden weitere Aufenthalte in Münsterschwarzach statt. 2016 – zehn Jahre nach dem ersten Kontakt – war nun erstmals eine Gruppe ehemaliger Messdiener in Münsterschwarzach.


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