"Erhellt Augen, reinigt Gehirn"
Schwester Hiltrud Gutjahr OSB
Benediktinerin Schwester Hiltrud Gutjahr über Weihrauch
Das war ein gelungener Auftakt zur Festwoche, in deren Mittelpunkt die Einweihung des größten Weihrauchfasses der Welt stehen wird. Am kommenden Samstag um 15 Uhr ist es soweit. Im Vorfeld dieses zentralen Termins besuchte die Benediktinerin Schwester Hiltrud Gutjahr aus der Abtei St. Hildegard den Stadtteil Wiesental und berichtete – auf Einladung der Ministranten – in der Pfarrkirche über die Wunder- und Heilwirkung von Weihrauch.
In ihrem Vortrag befasste sie sich auch mit der Spiritualität der heiligen Hildegard von Bingen und entführte die Zuhörer in die Mystik des Mittelalters. Für die mehr als 300 Besucher war es ein Genuss, die engagierte Nonne zu erleben und an diesem Tag auch die neue Choralschola St. Jodokus Wiesental zu hören.
Hildegard-Meditation
Ab dem 20. November werde das 130 Kilogramm schwere Weihrauchfass ein Vielfaches an Weihrauch im Kirchenraum verströmen, versicherte Oberministrant Johannes Groß und verwies – unter Bezugnahme auf die Seherin Hildegard – auf die dadurch entstehende große heilende Wirkung für alle Kirchenbesucher.
Wie Schwester Hiltrud darlegte, diene der Weihrauch in der Feier der Liturgie der Verherrlichung Gottes. „Ist es nicht großartig, dass das Harz eines Baumes so wunderbare Düfte hervorbringt und wir dieses Geschenk aus der Schöpfung Gott mit unseren Gebeten darbringen dürfen?“, fragte die Ordensfrau.
Hildegard von Bingen schreibe in ihrer naturkundlichen Schrift „Von der Heilkraft der Natur“: „Der Weihrauch erhellt die Augen und reinigt das Gehirn. Er kann bei Kopfweh und bei Ohrenschmerzen eingesetzt werden.“ Leider würden die Duftstoffe heutzutage zu wenig für Heilungszwecke eingesetzt, bedauerte sie. Ohne Gebet und Gottverbundenheit könne kein Mensch heil werden. Das Leben der Hildegard bezeichnete die Benektinerin als Anruf und Ermutigung.
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