„Testlauf“ für größtes Weihrauchfass der Welt
Strahelende Augen für das "Raum"-Schiffchen
Der Künstler Otfried kallfass
Kunstgießerei und Künstler ermöglichten Einblick in die Arbeitsabläufe/ Weihrauch aus Israel
Drei „W“ weisen auf das Großereignis hin: Wiesental. Weltrekord. Weihrauchfass. Gleich fünf Top-Nachrichten gibt es zur Frage, was das ehrgeizige Vorhaben der Wiesentaler Ministranten macht, noch in diesem Jahr das größte Weihrauchfass der Welt zu präsentieren. Derzeit wird das weltweit einzigartige Kunstwerk in Süßen bei Göppingen hergestellt. Einen ganztägigen Einblick in die einzelnen Arbeitsabläufe, die sich in der Endphase befinden, ermöglichten die renommierte Kunstgießerei Strassacker und der Schöpfer des Kunstwerks, Otfried Kallfass, aus Hamburg.
Vier Stunden Fahrtzeit nahmen mehr als 50 Unterstützer des Weihrauchfassprojekts, darunter aus den beiden anderen Stadtteilen und aus Nachbargemeinden, in Kauf. Und orientierten sich an Goethe: "Kunstwerke lernt man nicht kennen, wenn sie fertig sind, man muss sie im Entstehen aufhaschen." Etwa vier Stunden lang durften die Waghäuseler eine Menge neuer Informationen aufhaschen.
Transportbox für eine Kugelhälfte
Mit 550 Mitarbeitern gehört "Strassacker" zu den weltweit führenden Manufakturen. In den Ateliers, der hochmodernen Gießerei, den Ziselier- und Patinierwerkstätten entstehen anspruchsvolle Skulpturen, moderne Architekturelemente und Plastiken berühmter Künstler. Und auch das Wiesentaler Mega-Weihrauchfass.
Alle fünf Top-Nachrichten geben Kunde vom bevorstehenden Erfolg. Erstens: Das Werk in Form eines qualmenden Himmelskörpers ist früher fertig als zunächst erwartet. Zweitens: Der Termin der Einweihung durch den höchsten kirchlichen Würdenträger Deutschlands, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, steht. Drittens: Der dann verwendete Weihrauch kommt aus dem Heiligen Land, besorgt vom ehemaligen Pfarrer Michael Dimpfel. Viertens: Der „Testlauf“ mit Probehängen und Probeschwingen erfolgt im Juli. Fünftens: Der Antrag auf Eintrag ins „Guinness-Buch der Rekorde“ ist gestellt.
Otfried Kallfass und die obere Kugelhälfte
Gut 80 Kilogramm wiegt das größte trag- und schwenkbare Weihrauchfass der Welt, das wegen seines Umfangs in Teilen gegossen werden muss. 20 Arbeitsschritte und 150 Arbeitsstunden sind zur Herstellung notwendig. Wenn’s ganz fertig ist, hat das liturgische Gerät einen Durchmesser von 1,40 Meter und eine Oberfläche von mehr als sechseinhalb Quadratmetern. Es besteht aus Aluminium und hat dieselbe Funktion wie ein kleines Rauchfass. Nahezu fertig ist das Weihrauchschiffchen in Space-Shuttle-Form. Dabei handelt es sich um das Gefäß, in dem während des Gottesdienstes der Weihrauch aufbewahrt wird.
„Am 20. November wird die Wiesentaler Kirche brechend voll“, wird bereits jetzt prophezeit. Der Wunsch des Künstlers, den er mit auf den Weg gab: „Möge unser Riesenrauchfass vielerorts duftenden Qualm verströmen, den Ruhm der hartnäckigsten Messdiener unseres Planeten verbreiten, den Kritikern die Sinne betören, ewig zur höheren Ehre Gottes schwingen.“
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