Größtes Weihrauchfass der Welt

Anselm Grün in Wiesental

"Seelenflüsterer" und "Glückspater“ in Wiesental

Pater Anselm Grün

Benediktinerpater Anselm Grün sorgte für überfüllte Pfarrkirche

Zweifelsohne eine charismatische Persönlichkeit, dazu ein Publikumsmagnet: Benediktiner Anselm Grün, der "Seelenflüsterer" und "Glückspater". Als Referent zu spirituellen Themen und als geistlicher Berater und Kursleiter für Meditation, Kontemplation und Fasten ist der 66-jährige promovierte Ordensmann vielen Menschen bekannt. Auch als Autor von rund 400 spirituellen Büchern, inzwischen in etwa 35 Sprachen übersetzt. Gesamtauflage: rund 17 Millionen Exemplare. "Manager mit Mönchsherz" wird er gelegentlich genannt, auch "Macher hinter Mauern". Wie auch immer: Anselm Grün gehört zu den meistgelesenen Autoren der Gegenwart.

Doch im Hauptberuf ist er Mönch und Verwalter eines großen Klosters. Und trotz aller Erfolge bleibt er ein bescheidener, zurückhaltender "Arbeiter im Weinberg Gottes", alles andere als ein abgehobener Guru. Davon konnten sich die weit über 800 Besucher in der Wiesentaler Pfarrkirche überzeugen, die zu seinem Vortrag "Trau deiner Kraft" gekommen waren. Wohl zum ersten Mal gab es ein ausverkauftes Gotteshaus. "Da könnte man neidisch werden", seufzte Pfarrer Christian Breunig bei der Begrüßung des prominenten Gastes. Ja, viele Stühle waren herbeigeschafft worden, um mehr Platz bieten.

 

Pater Anselm Grün mit der Ministranten Schola

Wer ist diese Kultfigur Anselm Grün? Ein eher zierliche Ordensmann mit langem grauen Bart und mit ebenso langen grauen Haaren. Mit langer brauner Kutte. Eine Stunde lang redet er frei, ohne Manuskript, ohne Stichworte. Seine ganze Gestik und vor allem seine Handbewegungen zeigen, dass er hinter dem steht, was er sagt. Welcher Geistliche bekommt in der Kirche schon langanhaltenden stürmischen Beifall?

Nach dem Abitur 1964 begann der junge Mann das Noviziat bei den Benediktinern in Münsterschwarzach, studierte Philosophie und Theologie, schloss mit Promotion: "Erlösung durch das Kreuz", hieß das Thema. Das reichte nicht, also folgte noch ein Studium der Betriebswirtschaft. Seit 1991 ist Pater Anselm geistlicher Begleiter im Recollectiohaus, einem Haus für Priester und Ordensleute in Krisensituationen.

 

Pater Anselm Grün legt Weihrauch in das größte Wei

Mit den Mönchen der Abtei Münsterschwarzach sind die Ministranten der Pfarrgemeinde St. Jodokus Wiesental durch die Aktivitäten rund um das größte Welt-Weihrauchfass freundschaftlich verbunden. Daher kam der Kontakt mit Anselm Grün zustande. So richtig wohl fühlte er sich in Wiesental, als er sich unter die Ministranten-Choral-Schola mischte und kräftig die lateinischen Texte mitsang. Zu guter Letzt durfte der Pater das Mega-Weihrauchfass testen.

"Krisen gehören zu unserem Leben. Sie können uns in unterschiedlichen Lebensabschnitten treffen. Sie konfrontieren uns mit unseren innersten Sorgen und Ängsten. In der christlichen Tradition war es immer der Heilige Geist, der als die Kraft angerufen wurde, die wir brauchen, um mutig und unverzagt durch die Krisen zu gehen. Es geht darum, sich ehrlich den eigenen Krisen zu stellen, dann aber auch konkrete Wege zu finden, um die Krisen zu meistern und neue Lebensmöglichkeiten zu erschließen", ließ der Geistliche in Wiesental wissen.

Der Erlös der Veranstaltung fließt ins Heilige Land. In Bir Zait, einer Kleinstadt zwischen Jerusalem und Ramallah, soll ein katholisches Pfarrzentrum gebaut werden. Kosten: rund 20.000 Euro. Finanziell getragen wird das Projekt, wie Initiator Johannes Groß kundtat, durch Aktionen der Ministranten, des katholischen Kirchenchors und des Missionskreises.

(Schmidhuber)