Größtes Weihrauchfass der Welt

Erzbischof und Nuntius zu Besuch in Wiesental

Päpstlicher Nuntius weilt in Wiesental

Erzbischof Novatus Rugambwa bei Papst

BNN-Zeitungsbericht für Papst Benedikt XVI.

Ganz hoher Besuch in Wiesental: An Fronleichnam feierte Titularerzbischof Novatus Rugambwa in der Pfarrkirche St. Jodokus den Gottesdienst und nahm anschließend an der Fronleichnamsprozession teil. Der kirchliche Würdenträger will bei dieser Gelegenheit, wie er sagt, auch das größte Weihrauchfass live erleben und selbst den Weihrauch einlegen. In Wiesental besucht der Geistliche aus Tansania altbekannte Freunde, darunter Matthias Schmitteckert und Reinhold Herzog. Die drei hatten sich 1981 in Rom kennengelernt. Seine Exzellenz, so die offizielle Anrede, wurde über die Weihrauchfass-Aktion der Wiesentaler Ministranten stets auf dem Laufenden gehalten. Begeistert von dieser Idee überreichte er in Rom sogar dem Papst einen Zeitungsartikel der BNN über das Projekt.

 
Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.

Erzbischof Novatus bewundert Weihrauchfass

Der 54-jährige Novatus Rugambwa ist Erzbischof und Diplomat des Heiligen Stuhls. Papst Johannes Paul II. verlieh ihm 1992 den Titel „Monsignore“ und 2001 den Titel „Ehrenprälat Seiner Heiligkeit“. 2010 ernannte ihn Benedikt XVI. zum Titularerzbischof von Tagaria und bestellte ihn zum Apostolischen Nuntius in São Tomé und Príncipe, einem Inselstaat in Westafrika, und zum Nuntius in Angola. Der Nuntius, also ein Gesandter des Papstes, ist eine Art klerikaler Diplomat. Er pflegt und fördert den Kontakt zwischen dem Vatikan und den politischen Staaten.

In Wiesental will sich der prominente Besucher auch über das neue Projekt Bir Zait aus erster Hand unterrichten lassen. Denn in Palästina unterstützt Wiesental ein großes Vorhaben: Der Kirchenchor, der Missionsausschuss der Pfarrgemeinde und die Ministranten, unterstützt von vielen Privatpersonen, verfolgen ein ehrgeiziges Ziel. In Bir Zait, einer Kleinstadt zwischen Jerusalem und Ramallah, so groß wie Wiesental, soll ein Pfarrzentrum gebaut werden und mit Hilfe aus dem Badischen finanziert werden. Kosten: rund 25 000 Euro. Dort, 3 000 Kilometer von Waghäusel entfernt, leben etwa 2 500 Christen, die keine geeignete Begegnungsstätte haben. Auch nicht die insgesamt 550 Kinder und Jugendlichen verschiedener Konfessionen, die noch zur Schule gehen.

 

Erzbischof Novatus und das Weihrauchfass

Um das Partnerschaftsprojekt zu realisieren, gab und gibt es vielfältige Aktivitäten und Aktionen. Auch der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem unterstützt die Initiative. Mit einem Großaufgebot wollen die Rittersleute zum Patrozinium erscheinen. Kirchenchöre und Ministrantengruppen aus der ganzen Region, auch aus anderen Landkreisen, leisteten Beistand für Bir Zait. Mit Stolz berichtet Johannes Groß, dass etwa 40 Prozent der Spende für das Nahost-Pfarrzentrum bereits erreicht sind. Was die Wiesentaler besonders freut: „Die größte Einzelspende kam aus Kirrlach“.

Trotz des neuen Projekts ist das Weihrauchfass immer noch der regionalweite „Knüller“. Ständig melden sich Besuchergruppen an: Jüngere und Ältere wollen die Riesenkugel sehen. So verlegte das Altenwerk Graben-Neudorf diesmal seinen Jahresausflug nach Wiesental. Im Juli soll das Mega-Weihrauchfass auf Reisen gehen. Erste Station ist Östringen.

(Schmidhuber)